Mörikefest 2010 mit Eröffnung der Scherenschnitt-Ausstellung von Hedwig Gollerr
Die Eröffnung der Ausstellung mit Werken der bekannten Scherenschneiderin Hedwig Goller konnte im Beisein von zahlreich erschienen Gästen im Mörike-Museum festlich begangen werden. Die Märchenbuchautorin Barbara Stamer hatte eine sehr einfühlsame Einführung zu der Arbeitsweise und den Gestaltungsformen der Künstlerin gegeben und gab damit Denkanstöße für das Betrachten der Arbeiten beim anschließenden Rundgang.
Die Eröffnung der Ausstellung war eingebunden in das Mörikefest 2010 am 3. Juli.
Trotz des sehr heißen Sommerwetters füllte sich der Museumshof schnell mit erwartungsvollen Gästen. Das Trompetenensemble der Musikschule Neuenstadt eröffnete den Abend mit Händels Feuerwerks- und Wassermusik. Nach der Begrüßung der Gäste durch unseren 1. Vorsitzenden Werner Uhlmann, wechselte das Quartett zu moderneren Rhythmen und erhielt für seinen Auftritt samt Zugabe viel Applaus.
Zur Ausstellungseröffnung wurden die Gäste in den oberen Saal des Mörike-Museums gebeten. Hier spielte zur Einstimmung Ulrike Dehn am Flügel Stücke aus Robert Schumanns „Papillon“ in meisterlicher Weise. Die Zuhörer bedankten sich mit stürmischem Applaus.
Bürgermeister Norbert Heuser begrüßte neben einer Reihe von Ehrengästen insbesondere die Scherenschneiderin Hedwig Goller, die trotz ihres hohen Alters zur Eröffnung ihrer Ausstellung angereist war sowie ihre Tochter Barbara Stamer, einer bekannten Märchenbuchautorin, die anschließend mit einem einfühlsamen Vortrag in die Arbeitsweise und Gestaltungsformen der Künstlerin einführte. Vor jedem Scherenschnitt setze sich Hedwig Goller über längere Zeit mit dem Gedicht oder Prosastück Eduard Mörikes auseinander, um dann den gefühlten Sinn in einem Scherenschnitt darzustellen. Solchermaßen angeregt konnten dann beim Rundgang durch die Ausstellung diese Gedanken nachempfunden werden. Zuvor hatte Ulrike Dehn, begleitet am Flügel von ihrem Mann David Dehn mit schöner Stimme Mörikevertonungen vorgetragen, für die beide mit langem Applaus belohnt wurden.
Das Fest wurde danach im Museumshof fortgesetzt, wo inzwischen die Temperatur angenehmere Werte angenommen hatte. Hier konnte man jetzt bei den traditionellen gebackenen Turmhähnen oder einem Teller Flusskrebssuppe und passenden Getränken dazu das Gehörte und Gesehene in schöner Runde nacherleben. Natürlich war auch das kurz zuvor mit 4:0 gewonnene Viertelfinalspiel gegen Argentinien ein Gesprächsthema, und Eduard Mörike hätte das sicher verstanden.
Bei einsetzender Dunkelheit wurde es noch einmal stimmungsvoll. Von der Musikschule Neuenstadt war die Leiterin der Querflötenklasse Christiane Lamb mit Franziska Birk, eine ihrer Schülerinnen gekommen, und beide erfreuten die Gäste mit genussvollen Querflötenklängen. Sie hatten sich Stücke aus Mozarts „Zauberflöte“ ausgesucht, sozusagen als Einstimmung auf den später gezeigten Film „Papageno“. Die Zuhörer dankten mit langem Applaus, Werner Uhlmann mit einem Turmhahn-Sekt und war besonders erfreut, dass wir in Cleversulzbach solch ein begabtes Nachwuchstalent besitzen.
Viel Spaß bereitete zum Schluss der Scherenschnitt-Animationsfilm „Papageno“ von Lotte Reiniger, der an die Kirchenwand projiziert die Abenteuer des Vogelfängers zeigte, die mit der Liebe zu seiner Papagena und einer reichen Kinderschar enden.
Für das Mörikefest war es aber noch nicht das Ende. Es war kurz vor Mitternacht, als die letzten Gäste dem Museumshof Ade sagten.
Mörike-Museum, Montag, 05. Juli 2010